Nach 3 Jahren geht es endlich mal wieder nach Venedig. Wir waren schon öfter Ende Februar in der Lagunenstadt und hatten bisher immer Glück mit dem Wetter, natürlich kein T-Shirt Wetter, aber doch immer mal die Möglichkeit mittags ein Stündchen in der Sonne zu sitzen. Diesmal sagt der Wetterbericht was anderes, -3 Grad, kalter Wind, brr, Schnee!
Das Flugzeug startet am frühen Nachmittag fast pünktlich, das sehr kalte, aber klare Wetter ermöglicht uns die Sicht auf Bodensee und die Alpen, einige Täler sind mit Wolken verhangen. Die Landung ist pünktlich, unsere Koffer mit die ersten. Wir haben uns schon vor dem Urlaub darüber unterhalten, ob wir mit dem Boot oder dem Bus vom Flughafen nach Venedig fahren. Eigentlich hatten wir uns für den Bus entschieden. Als wir zum Fahrkartenschalter kommen, werden wir enttäuscht, denn der Bus fährt nicht, auf der Brücke gab es einen Unfall, also müssen wir zum Boot. Um 17 Uhr geht das nächste, wir kaufen die Tickets und müssen circa 15 Minuten über Laufbänder zum Hafen laufen, dort finden wir auch direkt das Boot, aber es steht schon eine lange Schlange an. Es ist kalt hier, bitterkalt. Natürlich wollen jetzt viele mit dem Boot fahren und leider ist das 17 Uhr Boot schon voll. Das nächste geht in einer halben Stunde. Eine halbe Stunde bei Temperaturen weit unter 0 Grad und sehr starkem Wind warten. Wir freuen uns, als nach wenigen Minuten unser Boot eintrifft, die Leute steigen aus, aber leider dürfen wir nicht aufs Boot, denn Kapitän und Crew müssen erstmal rauchen, Kaffee trinken und sich unterhalten. Kurz vor 17.30 Uhr dürfen wir dann endlich einsteigen. Die Fahrt enttäuscht etwas, denn wegen des Spritzwassers kann man kaum was sehen, nach einer halben Stunden legen wir bei Murano an und 10 Minuten später haben wir unser Ziel Fondamente Nove erreicht. Hier sind es nur wenige Minuten bis zu unserem Hotel, wir schaffen es direkt ohne uns zu verlaufen, angekommen! Wir werden recht neutral begrüßt, und bekommen unser Zimmer in einem Nachbarhaus. Das Zimmer ist etwas trostlos beige mit braun, das Badezimmer eigentlich nicht so klein, aber die Dusche mit Vorhang ein totales Nogo. Bevor wir zu unserem ersten Spaziergang starten trinken wir noch einen Begrüßungs- Prosecco im Frühstücksraum, den gibt es hier wohl täglich, nachmittags Kaffee und Kekse, abends Saft, Prosecco und Chichetti, also kleine belegte Brote.
Dann geht es los, nach wenigen Schritten sind wir auf der Haupt Touristen Meile, der Strade Nova, der Straße die vom Hauptbahnhof zur Rialtobrücke führt. Dies ist jetzt auch unser Ziel. Beim Campo Santa Sofia werfen wir den ersten Blick auf den Canale Grande, das Traghetto, das von hier über den Kanal führt ist bereits geschlossen. Ein Traghetto ist eine Gondel für kleines Geld, hiermit kann man als Tourist für 2 Euro über den Canale Grande gerudert werden, Einheimische zahlen nur 0,70 Euro. Wir laufen weiter zur Rialtobrücke, vorbei an dem neuen Luxuskaufhaus Fondaco dei Tedeschi. Hier haben wir für die nächsten Tage zu verschiedenen Uhrzeiten einen Platz auf der Aussichtsplattform gebucht, mal gespannt! An der Rialtobrücke sind Filmarbeiten, wir werden von einigen Stellen weggeschickt. Aber in Venedig sind ja ständig Filmleute unterwegs. Wir bummeln weiter durch die kleinen Gassen, haben dann irgendwann Hunger und kehren in der Osteria L Aquasanta ein. Wie fast überall in Venedig bekommen wir ein winziges Tischchen, ich habe Muschelsuppe und Risotto, Jürgen Tintenfischsalat und Spaghetti mit Peperoni und Knoblauch, dazu noch eine Flasche Wein und wir sind fast 90 Euro los. Der Tintenfischsalat war nicht gut, den Muscheln in der Suppe fehlte oft schon das Fleisch, viel Geld für eine mittelmäßige Mahlzeit. Dann nehmen wir auf dem Rückweg auch noch einmal die falsche Abbiegung und müssen einen großen Umweg zum Hotel laufen.