Vor unserem Hotelzimmer ist der Schulweg. Schon um 7.30 Uhr werden wir von lachenden und lärmenden Kindern geweckt. Danach kurz wieder eingeschlafen, dann macht Vianello von gegenüber mit lautem Getöse seinen Metall-Rollladen auf um sein Geschäft zu eröffnen. OK, lass uns frühstücken! Das Frühstück , nicht so wie von vielen im Internet als toll beschrieben, sehr einfacher Standard. Gestocktes Vollei, in Fett ertränkter Speck, kein richtiges Müsli, knallharte Brötchen, schlechter Kaffee, aber guter Tee.
Wir schlendern los Richtung Markt. Wir kaufen noch das 7-Tagesticket für das Vaporetto. Es kostet derzeit 60.- Euro pro Person. Man kann es inzwischen fast an jeder Vaporetto Station am Automaten kaufen. Der Markt ist leer, anscheinend ist es den Händlern zu kalt. Ebenso der Fischmarkt, kein einziger Stand. Wir bummeln durch die kleinen Gassen rund um den Markt. Und finden sehr viele Maskengeschäfte und alle betonen auf ihren Schildern, dass sie nur handgearbeitete Masken verkaufen und keine Chinaware. Wir laufen weiter zur Rialtobrücke. Das übliche Touristenaufkommen. Es ist zwar sehr kalt, aber die Sonne scheint. Man kann schöne Bilder machen. Weiter ins Fondaco dei Tedeschi, zu deutsch: Kaufhaus der Deutschen. Erst mal wieder aufwärmen und durch die Geschäfts schlendern. Dieses neue und in Venedig nicht unumstrittene Kaufhaus gehört zu einer Luxusgruppe. LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE. Egal in welchen Nobelladen ich gehe, die Verkäuferinnen schauen kurz auf und machen mit dem weiter was sie bisher taten. Kommt eine Asiatin in den Laden wird sie sofort angesteuert. Mir ist es recht, ich kann mich in Ruhe umsehen. Eigentlich hätten wir jetzt fast noch 2 Stunden Zeit bis zu unserer Buchung für die Aussichtsplattform. Überall stehen Schilder, dass es nur mit vorheriger Buchung möglicht ist dorthin zu kommen. Wir laufen hoch zur 4. Etage, ich versuche eine früher Buchung zu tätigen. Jürgen fragt kurz nach und wir können ohne Anmeldung auf die Aussichtsplattform. WOW, schön hier, man kann über die Dächer der Stadt schauen – eine tolle Aussicht. Die Alpen im Hintergrund, hin bis zum Markusplatz, die Kuppeln des Markusdoms sind sehr nahe. Ebenso der Campanile. Man sieht wie häufig die kleinen Sonnenterrassen auf den Dächern sind.
Zurück zum Hotel, Pause, leider ist hier vorm Hotel eine Baustelle voll im Gange. Es werden Steine geschnitten, an ein kleines Schläfchen ist nicht zu denken. Die Hotelrezeption hat auch keine Ahnung wie lange der Lärm weiter geht. Man bietet uns ein noch düstereres Zimmer an, welches wir in der Hoffnung dass es in den nächsten Tagen zu kalt wird für Bauarbeiten ablehnen. Nachmittags fahren wir dann mit dem Vaporetto von Ca‘ d’Oro zum Markusplatz. Hier ist es dann so richtig kalt, der Wind pfeift vom Meer auf den Platz. Ich hab noch selten so gefroren und hab schon etliche Schichten übereinander an. Schön ist, dass der Markusdom recht frei von Gerüsten ist. Aber auf dem Markusplatz gibt es etliche Baustellen. Leider gibt es einige schöne Glasläden nicht mehr. Überhaupt hat hier das Angebot an edlen Luxusprodukten nachgelassen. Bestimmt wegen des neuen Kaufhauses. Den Venini Laden neben dem Markusdom gibt es noch. Sehr schöne Glasprodukte, aber leider nicht unsere Preisklasse. An einigen Kanaldeckeln kommt Wasser hoch. Wir hoffen auf Hochwasser in den nächsten Tagen. Wir haben extra Gummistiefel mitgebracht. Sieht ja schon mal vielversprechend aus. Wir bummeln von hier aus zur Rialtobrücke, fahren mit dem Vaporetto zur Accademia Brücke. Hier ist diesmal eine Baustelle, die Brücke ist mit Spanplatten verkleidet. Wir bummeln durch das Doroduro. Hier gibt es etliche kleine Geschäfte die nicht sehr touristisch wirken. An einem Kanal hat wie immer ein Gemüseboot angelegt, es sind viele Einheimische unterwegs, eine schöne Atmosphäre zum Feierabend. Von unseren letzten Aufenthalten kennen wir hier ein nettes Restaurant mit unfreundlichem Oberkellner, aber guter Pizza.