
Fast schaffen wir es zur Öffnungszeit um 5.30 in den Park einzufahren, es ist 5.38 Uhr – der Start unser Ganztagestour Addo. Schon wenige Meter nachdem wir das Eingangstor passierten ein Schakal direkt an der Straße, er scheint was zu suchen, schnuppert immer wieder über den Boden, läuft hin und her, lässt sich von uns nicht stören. Dann verschwindet er im Gebüsch. Wir fahren weiter durch den Park, es sind noch wenige Autos unterwegs, die Farben der Landschaft sind jetzt wunderschön. Die Erde und Termitenhügel leuchten in rot, das Grün ist noch grüner. Warzenschweine und Buschschweine, Kudus, Kuhantilopen ( Red Hartebeest ), Strauße, ein einzelner anscheinend alter Büffel, Kap-Zebras ( das sind die schwarz, braun, weiß gemusterten ) begleiten unsern Weg. Ganz kurz sehe ich einen kleinen Buschbock, der aber sofort verschwindet. Dann steuern wir wieder Hapoor Dam an, und wieder Mengen an Elefanten. Diesmal sind einige, besonders welche im Teenie Alter, am baden. Es sollen heute 42 Grad werden, da ist ein Bad doch sehr angenehm. Dann passiert es, ein sehr kleiner Elefant rutscht ins Wasserloch. Oh je, an einer Stelle wo die Böschung sehr steil und hoch ist. Wie kommt der Kleine da wieder raus. Die badenden Kollegen sind schnell bei dem Kleinen und helfen, dass es nicht andauernd unter geht und es scheint so, als ob sie zeigen wollten wie man in so einer Situation den Rüssel nutzt. Sie schieben ihre Körper zusammen und versuchen so das Kleine höher zu heben, damit es aus dem Wasserloch klettern kann, Mist es rutscht wieder ins Wasser, nächster Versuch, auch kein Erfolg, so folgen noch etliche Versuche, vergeblich. Ob hier schon einmal ein Elefant ertrank? Die Größeren geben nicht auf, aber der Plan klappt so nicht. Inzwischen hilft auch ein großer weiblicher Elefant vom Ufer aus, versucht dem Kleinen bei den letzten Metern zu helfen, aber die Böschung ist glitschig und nass. Das Kleine rutscht wieder ins Wasser, wird immer wieder vom Ufer weggetrieben. Aber die anderen Elefanten versuchen es weiter, bugsieren den Baby Elefant wieder ans Ufer, von oben kommen unterstützende Rüssel , aber wieder nichts, das Kleine landet immer wieder im Wasser. Kann man jemand über de Situation informieren, helfen kann man ja nicht. Inzwischen wird die gefährliche Situation von etlichen Autos aus beobachtet. Und dann endlich, das Kleine wird wieder ans Ufer geschoben, Rüssel unterstützen es von oben, eine Elefantenkuh kniet sich hin und wickelt ihren Rüssel fast komplett um das Kleine und dann ist es geschafft, in einigen Autos klatscht man. Gerettet! Und was macht das Elefantenkind? Es läuft schon wieder bedrohlich nahe an der Kante zum Wasserloch entlang.
Nach der Tour am frühen Morgen ist Frühstückszeit!
Für uns Frühstückszeit. Leckere Omeletts mit Käsefüllung, frischer Orangensaft ( endlich mal ), Marmeladentoast und Kaffee. Wir versuchen jetzt schon die abendliche Pirschfahrt zu zahlen, es klappt. Ja und weiter geht es. Im Main Camp gibt es eine Tafel wo Besucher markieren können wo sie welche Tiere gesehen haben, etliche Kilometer südwärts sollen Hyänen gesichtet worden sein. Diese Richtung schlagen wir ein. Einige Kilometer sehen wir keine Tiere, es ist aber auch heiß heute, Google meint es sind 42 Grad. Dann mal wieder eine Stelle mit etlichen Autos, wir sehen erst mal nix, aber die stehen doch nicht alle umsonst da. Der Fahrer eines Autos sagt, dass da Löwen sind. Dann sehen wir etwas hinter einem Busch, können aber nicht erkennen was es ist, wir fahren an den Autos vorbei, wenden und versuchen es von der anderen Seite, auch kaum was zu erkennen, sind das vielleicht doch die Hyänen? Noch ein paar Meter weiter, und wir können erkennen was so viele Autos zu stoppen brachte: 2 männliche Löwen schlafen hier hinter einem Busch. Endlich haben wir einen Platz gefunden von dem aus wir die Beiden beobachten können, und dann hebt der eine auch noch seinen Kopf. Man sieht die zerzauste Mähne. Schön. Löwen schlafen ja bis zu 23 Stunden am Tag, er gähnt und schließt die Augen. Die Autos drängeln sich um einen Blick zu erhaschen. Manche beugen sich sehr weit aus dem Auto. Inzwischen ist auch ein Park Ranger angekommen, er weißt dann darauf hin, dass es keine gute Idee ist sich zu weit aus dem Auto zu lehnen. Jetzt haben wir doch wirklich 4 von den 8 Löwen gesehen! Langsam, vorbei an meinem Lieblingswasserloch geht es wieder zurück ins Camp – das Ende der Ganztagestour Addo. Später wartet noch ein nächtlicher Game Drive. Bei anbrechender Dunkelheit geht es los, mal gespannt was wir sehen werden.

Natürlich sind wir jetzt das einzige Fahrzeug im Park, für die privaten PKW und Mietwagen ist der Park inzwischen geschlossen. Schnell sieht man auf den Hügeln immer wieder die Lichter von der Stadt Addo, den Windrädern und Port Elisabeth. Es wird einem bewusst wie viel Zoo dieser Nationalpark eigentlich ist. Der Fahrer biegt von der offiziellen Route ab, es wird hügeliger aber keine Tiere sind zu sehen. Etliche Knochen liegen hier rum, also sind hier öfter mal Raubtiere aktiv. Leider geht es nach kurzer Zeit wieder zurück auf die Straße die wir ja schon sehr gut kennen. Dann plötzlich eine Vollbremsung, eine junge Puffotter ist auf der Straße unterwegs. Der Ranger erklärt uns, dass besonders diese jungen Puffottern sehr gefährlich sind. Im Gegensatz zu den erwachsenen Tieren beißen sie sofort mit einer kompletten Giftladung zu, die älteren Tiere drohen erst mal mit einem fast giftfreien Biss um danach erst richtig zu zu schlagen. Dieser Biss ist dann meist tödlich. Weiter geht’s. Wir sehen eine Wiese mit nachtaktiven Tieren, die tagsüber unter der Erde leben. Sie sind etwa Kaninchen groß. Man sieht im Scheinwerferlicht die riesigen Augen leuchten. Ein kleiner Duiker läuft von uns davon und dann treffen wir etliche Elefanten, leider war es das dann auch schon, schade. Die Fahrt hat noch einen etwas merkwürdigen Abschluss, der Fahrer vergisst den Führer am Eingangstor, fährt einfach weiter als dieser es schließt. Keine Verabschiedung! Den Rest des letzten Abends im Addo Elephant Park genießen wir auf unserer Terrasse schauen nach der Milchstraße, die hier natürlich viel besser sichtbar ist als zu Hause, obwohl es natürlich noch schöner wäre, wenn nicht Port Elisabeth und das viele Licht der Stadt in der Nähe wäre.




